Xaltera bittet um Aufnahme

Eine weißhaarige Nachtelfin in der Mondrobe der Elune steht vor der Tür.

Sie ist nicht mehr jung, dennoch erreichte sie die Berufung zur Priesterin erst vor Kurzem.
Voller Eifer und aus tiefster Seele versucht sie, die ihr übertragenen Aufgaben zu erfüllen.
Dennoch fühlt sie sich bisweilen einsam.

Seufzend liest sie den Anschlag am Tor zur Gilde und Hoffnung keimt in ihr auf ..
"Könnte es sein, dass ich hier eine Gemeinschaft finde?
Eine Gruppe von Nachtelfen, die bestrebt sind, im Einklang mit der Natur und ihren Gesetzen für das Gute Alles einzubringen?
Wird mich der Rat der Elfen trotz meiner Unerfahrenheit für würdig befinden, beizutreten?"

Zögernd klopft sie ans Tor und tritt ein.
Sie grüßt freundlich und bittet um Aufnahme.

"Den linken Fuß jetzt etwas nach außen drehen und das Gewicht langsam nach hinten verlagern. Gut so. Jetzt die Drehung."

Die Nachtelfin folgte konzentriert den Anweisungen. Ihre Bewegungen waren noch ruckartig und wirkten etwas hölzern, doch mit wachsender Zahl von Wiederholungen wurden sie immer geschmeidiger und flüssiger.

"Nicht zu schnell. Atmen, ruhig atmen! So ist es besser." Der alte Waffenmeister beobachtete sie mit wachem Blick und keine Abweichung von den festgelegten Bewegungsabfolgen entging seinem geschulten Auge. Doch er war zufrieden.

'Sie macht keinen Fehler zweimal, lernt schnell. Weiß was sie kann und was noch nicht.' Die zwei Stunden intensiven Übens und ständiger Wiederholung hatten Xaltera, so hieß die neue Anwärterin der Gilde RAT DER ELFEN, anscheinend nichts ausgemacht. Geduldig, konzentriert und mit zunehmender Sicherheit war sie seinen Anweisungen gefolgt und hatte Hitze, Anstrengung und seine Unnachgiebigkeit wortlos ertragen.

"Jetzt der Schlag mit der rechten Hand. Nicht verkrampfen. Locker dabei bleiben. Die Schulter zurück! Ja, so ist das richtig. Gut. Jetzt noch mal von vorn."

Xaltera ließt mit keiner noch so kleinen Geste erkennen, wie sie über eine weitere Wiederholung von 'Der Stein fällt ins Gras' dachte. Mit stoischer Gelassenheit nahm sie die Ausgangshaltung ein und begann mit der ersten Schrittfolge. Lewrim, der alte Waffenmeister der Gilde, schwieg und schaute ihr zu ohne diesmal mit Anweisungen einzugreifen. Das war auch - kaum - notwendig. Für die erste Lektion in der Kunst der Formen war das, was Xaltera dort vor seinen Augen ausführte, geradezu überragend.

'Geboren für den Kampf. Aber auf ihre Art. Keine Kriegerin, aber machtvoll und voller innerer Stärke. Fast schade, dass sie Priesterin ist. Aber das passt zu ihr.' Lewrim hatte nie einen Hehl aus seiner Abneigung gegen das Priestertum gemacht. 'Der Wald ist der würdigste Tempel Elunes', pflegte er zu sagen, wenn es um die Verehrung von Göttern ging. 'Da braucht es keine Priester, nur ein offenes Auge und Herz für die Natur.' Doch diese Frau, die nun schon die dritte der grundlegenden Formen nahezu fehlerlos ausführte, nötigte ihm doch Respekt ab.

"Gut. Das kann erstmal so bleiben", sagte er schließlich, als Xaltera die Schlussbewegungen ausgeführt hatte. "Übt jeden Tag und ihr werdet spüren, wie sie Euch helfen. 'Zweige im Wind' müsste Euch besonders liegen. Ihr seid sehr geschmeidig. "Regen und Mondnacht" lockert die Muskeln und öffnet den Geist, während 'Der Stein fällt ins Gras' gut ist, Eure Reflexe zu verbessern. Das reicht für den Anfang."

Die Nachtelfe hatte an das Tor des Gildenhauses geklopft und um Aufnahme gebeten. Lewrim hatte ihr geöffnet und sie dann in den Grünsprossenhof geführt, wo sie sich auf einer der steinernen Bänke niederließen. Xaltera war schweigsam gewesen. Nicht so wie sonst die jungen Anwärter in all dem Ihnen eigenen Elan und mit all der jugendlichen Beredsamkeit hatte sie aufrecht und still neben ihm gesessen. Auch ihr Alter unterschied sie von den anderen Anwärtern. Eine Frau, sicherlich lange dem Mädchenalter entwachsen, vielleicht drei- oder vierhundert Jahre alt. Mit einer Tiefe, wie nur das Leben sie gibt.

Lewrim hatte das Schweigen nicht gebrochen. Das Wenige, was sie am Tor von sich preisgegeben hatte, war ihm genug. Er beurteilte Andere auch eher nach ihrem Handeln, denn nach ihren Worten. So hatte er sie nach einer langen Zeit gemeinsamen und durchaus willkommenen Schweigens gefragt, ob sie die Formen kenne. Als sie verneinte aber sagte, sie habe schon viel davon gehört, erbot er sich, ihr die ersten beizubringen und sie hatte mit einem stillen Lächeln genickt.

Jetzt standen sie sich mitten im Hof gegenüber und der selbst für einen Elfen hochgewachsene Waffenmeister musste ein wenig zu seiner Schülerin hinabschauen. "Ihr könnt hier im Hof auf die Entscheidung über Euer Begehren warten oder auch nicht. Das steht Euch frei, Mistress Xaltera. Drüben im Gästehaus findet Ihr ein Nachtlager und Verpflegung, so ihr hier bleiben wollt. Man wird sich dort um Euch kümmern. Euer Anliegen werde ich der Ratsvorsteherin Valeriea vortragen. Ich denke, spätestens morgen werdet Ihr eine Antwort haben." Das kleine Lächeln, welches dabei die Falten um seine Augen herum vertiefte, verriet, dass er davon ausging, dass die Antwort in ihrem Sinne ausfallen werde.

Xaltera verneigte sich respektvoll und Lewrim nickte ebenso höflich mit dem Kopf. Dann drehte er sich um und verließ den Grünsprossenhof durch die kleine Pforte im Eingangstor.

"Xaltera", brummte er vor sich hin. "An den Namen werde ich mich erst noch gewöhnen müssen."

(ooc: Hab vielen Dank für deine Bewerbung. Wenn du Valeriea, Laendir oder mich im Spiel triffst, sprich uns bitte an und wir nehmen dich in die Gilde auf. Den Zugang zum Forum schaltet dir Valeriea frei. Das passiert in den nächsten 1-2 Tagen. Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast! Willkommen im RAT DER ELFEN!)

Bahir Nebelhaar kommt an der Eingangshalle vorbei und bekommt den letzten teil des gespräches der beiden Elfen mit. Er Grüßt knapp die Priesterin und sagt: "Willkommen in unserer Gemeinschaft" verbeugt sich und ist auch schon wieder verschwunden.

Verehrte Schwester Elunes ich heisse Euch herzlich in unserer Gemeinschaft Willkommen. Der Weg eines Priesters und einer Priesterin ist lang und beschwerlich, das habe ich schon häufig an meinem eigenem Leibe erfahren müssen, doch hier beim rat der Elfen werdet Ihr helfende Hände finden die Euch auf Eurem Weg unterstützen, solltet Ihr einen Rat brauchen, soll er auch noch so klein sein , dann wendet Euch ruhig an mich.

Ishnu allah,

Bruder Jandarel

Xaltera war froh darüber, dass sie heute im Gästehaus bleiben konnte.

Die letzte Zeit war sie von Ort zu Ort gezogen .. hatte hier und dort einen kleinen Auftrag erhalten, den sie, soweit möglich, sofort erledigte.
Die karge Belohnung wollte sie nicht für kostspielige Gasthäuser ausgeben, da sie doch auf einen Zauberstab sparte.
Und so kam es häufig vor, dass sie am Rand eines Dorfes ein Lagerfeuer entfachte und die Nacht dort verbrachte.

Sie schaute sich um.
Hier war ein Ort der Ruhe und Entspannung, und so nahm sie das Angebot gern an.

Die Verpflegung allerdings benötigte sie nicht. Sie hatte ihren Proviant dabei, hatte sie sich doch ein bisschen in der Kochkunst geübt.

Sie blieb noch im Grünsprossenhof auf einer der Bänke sitzen, biss in ein selbstgebackenes Brot und trank dazu etwas Quellwasser.
Diese Erfrischung hatte sie nach der Lehrstunde nötig, war es doch anstrengend gewesen, sich auf die für sie neuen Übungen zu konzentrieren und sie möglichst fehlerfrei auszuführen.
Aber durch die ruhige Art des Waffenmeisters, der sich weder über ihre Fehler aufregte, noch sie heftig maßregelte, war es trotz der Anstrengung eine angenehme Stunde gewesen.
Sie seufzte tief .. sie wusste, dass sie noch viel lernen musste, aber sie glaubte daran, dass sie es schaffen könnte.

Rückblickend musste sie schmunzeln.
Sie hatte das kleine Lächeln des Waffenmeisters wohl bemerkt, und das gab ihr Hoffnung.

Gestärkt und zuversichtlich schritt sie in die Richtung, die Lewrim Erzschatten ihr gewiesen hatte, um nach einem Nachtquartier zu fragen.

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Herzlichen Dank, werter Lewrim Erzschatten, für die freundliche Begrüßung und für die Aufnahme im Rat der Elfen.
Auch Euch, werter Bahin Nebelhaar und werter Bruder Jandarel gilt mein Dank.
Ich freue mich sehr, in Eurer Gemeinschaft zu sein.
Eurer Angebot, Bruder Jandarel, mich mit meinen Fragen an Euch zu wenden, werde ich schonungslos nutzen. *lächel*

Ich grüße Euch
Xaltera