Rat der Elfen (RL)
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Das Buch des Grünaprossenhofes Kapitel 6: Tränklein brauen...

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Beitrag  Xadane Fr Apr 25 2008, 21:20

Xadane zerrte wild an dem stabilen Riegel der robusten Tür. Nichts zu machen, das Ding sass fest. Missmutig starrte sie die Tür an. Sie bestand aus dicken Eichenbohlen und hatte schwere, eiserne Beschläge. Die Erbauer hatten auf jegliche Verzierungen und Beweise ihrer Kunstfertigkeit, die sonst überall im Grünsprossenhof so reichlich zu sehen waren, verzichtet. Stattdessen hatten sie auf größtmögliche Sicherheit gesetzt und das rächte sich nun an Xadane, die vergeblich versuchte in den Raum dahinter zu kommen. Sollte sie Master Lewrim oder Master Laendir zu Hilfe holen? Aber diese Blösse wollte sie sich auch nicht geben, schliesslich hatten die Beiden sie hier herauf geschickt. Sie seufzte, durch grimmiges Anstarren öffnete sich das Ding auch nicht. Plötzlich erhellte ein Lächeln ihre Züge und sie begann wild in ihrem Rucksack zu kramen. Dass die benötigten Dinge auch immer ganz unten sein mussten...Triumphierend zog sie ein Fläschchen Fischöl heraus, welches sie einem Murloc abgenommen hatte und gab ein paar Tropfen auf den Riegel und die Angeln. Puh, das stank...empfindliche Elfennasen...SIE hätte viel lieber weiterhin in der Küche ihre Tränklein gebraut, aber Schwarzmaulöl stank den Herrren und Damen dort zu sehr, aber ihren Unterwasseratmungstrank wollten sie schon! Und das bisschen Flitzdistel, das ihr in den Eintopf geraten war...hätte sie gewusst, cdass der Name FLITZdistel nicht von ungefähr kam, hätte sie neuen Eintopf gekocht...Und dass Tier in die Küche schlich und von dem Hurtigkeitstrank naschte, war auch nicht ihre Schuld gewesen. Master Lewrim hatte seinem treuen Begleiter nur noch fassungslos hinterhergeschaut, als der wie ein geölter Blitz im Wald verschwand...Sie wollte ihm eigentlich sagen, dass er besser auf Tier hätte aufpassen müssen, aber bei DEM finsteren Blick, der sie aus seinen dunklen Augen traf, hielt sie besser den Mund. Und der kleine Brandfleck auf dem Tisch, wegen dem Laendir sie so gescholten hatte, war der sooo schlimm gewesen?
Soviel zu den Ereignissen, die sie vor diese widerspenstige Tür geführt hatten. Sie holte tief Luft -Fehler, das Öl stank wirklich entsetzlich- und zerrte erneut an dem Riegel, der zu Xadanes Freude widerstrebend nachgab. Neugierig riss sie die Tür auf und bereute es sofort. Hier war anscheinend seit Jahren niemand mehr gewesen, und sie war in eine gewaltige Staubwolke gehüllt. Einen Ärmel vor die Nase gepresst, tastete sie sich durch den Raum auf ein trübes Rechteck zu, von dem sie hoffte, dass es ein Fenster war. Zu ihrer Erleichterung war es das und liess sich auch ganz leicht öffnen. Sie atmete die frische Luft in tiefen Zügen ein und als sich der Staub gelegt hatte, konnte sie zum ersten Mal einen Blick in ihr neues Reich werfen. Und das hatte es in sich! Xadane begann zu strahlen. An der einen Seite des Raumes befanden sich Regale, die mit Fläschchen und Kästchen aller Arten gefüllt waren. Soweit sie unter dem Staub und den Spinnweben erkennen konnte, wahre Schätze! Natürlich musste sie gründlich saubermachen und ausmisten, aber was machte das schon! An der anderen Wand befand sich ein geräumiger Bücherschrank, gefüllt mit Manuskripten und Pergamenten, da würde es sicher einiges für sie zu lernen geben. Sie bedauerte es sowieso, in der Gilde der einzige Alchimist zu sein, keinen zu haben, mit dem sie sich austauschen konnte. Aber Bücher waren vorerst auch gut. Der Rest der Wände waren mit Tischen versehen, auf denen komplizierte Apparaturen standen, Xadane hoffte, jemals genug lernen zu können, um alle zu benutzen. Aber das Beste war der riesige Tisch inmitten des Raumes. Auf dem konnte sie sich richtig ausbreiten, nicht so wie in der engen Küche! Er war mit Fliesen ausgelegt, die schon einige Experimente gesehen hatten- anscheinend war ihrem Vorgänger auch nicht alles geglückt. Die Tür wies innen ebenfalls Brandspuren auf...
Voller Tatendrang hüpfte sie die Treppe hinunter, um sich Besen, Putzeimer, Lappen und Schrubber zu holen.
Vor der Tür des Gildenhauses standen Master Lewrim und Master Laendir in leisem Gespräch beieinander, als sie die junge Elfe mit Putzutensilien beladen über den Hof eilen sahen. Ihre Blicke trafen sich lächelnd. Es war doch ein Geistesblitz gewesen, die allzu probierfreudige Xadane in das halbvergessene Alchimielabor zu schicken! Und Master Lewrim hoffte sehr, dass sich in Zukunft weder er noch sein Tier unangemessen schnell bewegen mussten!
Xadane
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