Rat der Elfen (RL)
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Das Buch des Grünsprossenhofes, Kapitel 1 : Wie ein Priester Prügel bezieht.

Nach unten

Das Buch des Grünsprossenhofes, Kapitel 1 : Wie ein Priester Prügel bezieht. Empty Das Buch des Grünsprossenhofes, Kapitel 1 : Wie ein Priester Prügel bezieht.

Beitrag  Gast Do Apr 03 2008, 09:53

Einen Tag war es nun her dass Amarandis der von Zweifeln gebeutelte nachtelfische Priester sich im Grünsprossenhof eingefunden hatte.
Wenige aus dem RAT DER ELFEN hatte er bisher gesehen. Nur mit dem Waffenmeister, der ihm anfangs mit Argwohn begegnet war,
hatte er bisher ein paar Worte gewechselt. "Morgen, wenn die Sonne direkt über uns steht, werden wir uns im Grünsprossenhof zu einem
Übungskampf treffen. Die Ausrüstung findet ihr in der Umkleide" mit diesen Worten deutet er auf eine fast nicht auszumachende Tür in der
kunstvollen hölzernen Vertäfelung.

Welch meisterliche Handwerksarbeit, denkt Amarandis bei sich. Hier sieht man Schlachtszenen vom Berg Hyal. Dort das Pflanzen des Weltenbaums.
Viele weitere gar wichtige Begebenheiten aus der Geschichte der Nachtelfen. "Eine Lehrstunde in Geschichte ist Euer Grünsprossenhof Waffenmeister"
brummt Amarandis anerkennend, doch dieser ist lautlos verschwunden. Sehr geschickt, selbst für einen aus unserem Geschlecht, wundert sich der Priester.
Er schüttelt sich und wendet seine Aufmerksamkeit wieder den künstlerischen Schnitzereien zu. "Hätte ich doch solch Anschauungsmaterial in unserem
Dorfe gehabt, vielleicht hätte sich dann sogar Eloraine von der Geschichte begeistern lassen. Immer wieder hat Sie sich davongestohlen, als Sie hätte
die Geschichte unseres Volkes studieren sollen..." Er lächelt kurz und verlässt das Haus um sein Zimmer in der Schänke in Darnassus für die Nacht zu
beziehen. "Hoffentlich die letzte Nacht ohne Gefährten" murmelt er beim Verlassen des Geländes.

...

Das Tor vom Gildenhaus öffnet sich in den Grünsprossenhof. Heraus tritt das vorläufige Gildenmitglied Amarandis. Die Befragung war intensiv gewesen.
Sichtlich gezeichnet setzt sich der Priester auf eine steinerne Bank. Obwohl sie aus Granit gebaut ist, erscheint sie komfortabel und einladend.
Tatsächlich, kaum hingesetzt merkt Amarandis wie die Verspannungen ihn langsam verlassen. Valeriea Vollmond, eine sehr willenstarke Frau, nicht
umsonst die Gildenleiterin, hatte ihn ordentlich in die Mangel genommen. Auch Waffenmeister Lewrim war recht Wortkarg anwesend gewesen.
"Was glaubt ihr unserer Gemeinschaft hinzufügen zu können?" "Welchen Weg werdet ihr einschlagen, werdet ihr den Pfad Elunes beschreiten oder
die nächtlichen Schatten suchen?" diese und andere Fragen waren sehr schwer gewesen zu beantworten. Scheinbar waren seine Antworten aber
zumindest so gut gewesen, dass er eine vorläufige Mitgliedschaft in dieser Gemeinschaft errungen hatte. "Ihr werdet Euch beweisen müssen, um
endgültig zu uns zu gehören." Wie sehr hoffte er dies bald geschafft zu haben...

...

Es war kurz vor der Mittagszeit, Amarandis hatte die Umkleide betreten, auch hier war ein kleiner Brunnen, der sich verspielt in ein Becken ergoss.
Weiche Tücher lagen daneben, hier kann ich mich waschen, dachte der Priester so bei sich. Er entkleidet sich, reinigt sich und schlüpft in eine
Übungsrüstung. Eine leichte aber feste Robe, weiche Stiefel und einen Helm. "Wenn mir Master Lewrim den Schädel einschlägt kann ich mich wohl
kaum als nützlich erweisen." brummt Amarandis in sich hinein. Er schnappt einen wuchtigen Streitkolben, er liegt gut in der Hand, und öffnet die
Tür zum Grünsprossenhof. Ein kurzer Blick zur Sonne bestätigt ihm, dass er nicht mehr viel Zeit hat für seine Gebete. Er begibt sich ins Zentrum
der Arena und betet kurz zur Göttin. Als sich sein Schatten unter ihm befindet enden seine Gebete und er erhebt sich andächtig.

*rums* gerade noch rechtzeitig kann der Priester dem wohl nicht ganz ernst gemeinten Schlag ausweichen. "Wir haben eine Verabredung" funkelt
ihn der Waldläufer an. Er hat den Bogen abgelegt, auch sein treuer Tiergefährte ist nicht zu sehen. In etwa gleich ausgerüstet steht er Amarandis
gegenüber. Eine Freundlichkeit ihm gegenüber? Doch viel Zeit bleibt ihm nicht für solche Gedanken. Wie Hagel prasseln Hiebe auf ihn ein. Gelegentlich
gelingt ihm auch der eine oder andere Befreiungsschlag. Auch ein oder zwei Treffer kann der Priester landen, doch für jeden zahlt er bitterlich.
"Bei Elune, ich wusste nicht, dass es so viele schmerzende Stellen an meinem Körper gibt." Der Atem kommt stoßweise, doch irgendwie fühlt er sich
besser. Er muss zumindest nicht an die Greuel der Vergangenheit denken und dies ist ein Geschenk, dass ihm schon lange nicht mehr zuteil geworden
ist.

"Kommt lasst uns eine kleine Pause einlegen, schlägt Waffenmeister Lewrim vor. Dort ist eine Bank", er zeigt auf genau jene Bank auf der sich der
Priester schon heute ausgeruht hatte. Ächzend setzt sich der Priester hin und genießt sowohl die Sonne als auch die wundervollen Schnitzereien.
Doch der Friede währt zur kurz. Die Kampfszenen beim Berg Hyal erinnern ihn doch zu sehr an die Greuel, die er sehen musste. Die Dunkelheit schlich
sich wieder in seine Gedanken und er blickte sich mit Pein in den Augen um. Wo war diese Elfe hergekommen? Waren wirklich alle aus dem Rat in
der Lage sich in Luft aufzulösen und aus selbiger aufzutauchen? Schlichte Kleidung, ein Buch in dem sie las, mehr konnte er derzeit nicht erkennen.
Sollte er den Waffenmeister fragen? Als er diesem einen Blick zuwirft, wiegt dieser seinen Streitkolben in der Hand und hat ein listiges Glitzern in den
Augen. Es kommt, wie es kommen muss und der Übungskampf geht weiter.

...

Wieder in seine eigenen Kleidern, doch mit den Farben der Gilde versehen, tritt der Priester aus der Umkleide. Er humpelt und wird es wohl noch ein
paar Tage weiterhin tun. "Ich hätte Deine Macht zur Heilung meiner Wunden herbeirufen können höchste Göttin, aber ich denke Du wolltest dass
ich mir diese Lektion zu herzen nehme." noch immer kann er sich ein Kichern nicht verkneifen. Seitdem er sich gewaschen und angekleidet hat,
lachte er immer wieder wie ein junger Schulelf im Junkerswams. "Nicht mehr allein... Fein fein. Vereint unter umgekehrten Vorzeichen mit Eloraine.
Wer hätte sich dies jemals gedacht." Er schüttelt leise den Kopf. Plötzlich war sie vor ihm gestanden in der Schänke. Er war bei einem Krug
Traubenwasser gesessen. Sie hatte ihn umarmt und mit Fragen überschüttet. Im RAT DER ELFEN sei sie jetzt, eine Gilde hier in Darnassus, die wohl
Beste auf der ganzen Welt.

Ob er sich wieder dem Wein hingebe? Lachend neckte sie ihn ob der Geschichte zum Frühjahrsfest, wo sie ihn sturzbetrunken im Weinkeller an gefunden
hatte. Sie zwinkerte ihm zu. Nein kein vergorener mehr wie früher, niemals würde er sich wieder durch Alkohol von den Schmerzen der Welt abwenden.
Der Tod seiner Frau war schon lange her und er hatte Frieden geschlossen damit. Es war ihnen nicht vergönnt gewesen lange miteinander zu leben.
Auch das gemeinsame Kind, das in ihrem Leib herangewachsen war, verfolgte ihn nicht mehr in seinen Träumen. Der Bär war toll gewesen und hatte
sie beim Sammeln von Pilzen und Beeren überrascht. "Sein Kopf ziert nun die verlassenen Hallen meiner Schule" brummt er in sich hinein. Eloraine konnte
seine Worte damals nicht verstehen, war es doch in der Schänke laut gewesen. Amrandis war nicht mehr so verbittert, aber der Schmerz ist nicht vergessen.
Woher sollte sie auch wissen, dass das Frühjahrsfest für ihn für immer ein Fest der Trauer sein würde?

Gast
Gast


Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten