Das Buch des Grünsprossenhofes - Kapitel 25 : Der Tanz der Frostnymphen

Die Nacht war sternenklar. Der Mond ließ die schneebedeckte Landschaft wie verzaubert glitzern. Eine schlanke Gestalt lief beinahe lautlos über die dicke Schneedecke im Norden des Heulenden Fjords. Lastrael liebte nächtliche Sparziergänge, vor allem bei Mondlicht. Ein Windhauch wirbelte die oberste Schneeschicht auf; die Flocken berührten mit ihren kalten Händen das noch so junge Gesicht der Druidin.
Plötzlich blieb Lastrael wie angewurzelt stehen.
War das nicht Musik?
Neugierig schlich sich die Elfe auf die Lichtung, von der die Musik kam. Tatsächlich war dort eine Gruppe von Nymphen zu sehen, welche zu einer fremdklingenden, jedoch wunderschönen Musik tanzten. Sie hoben die Arme, drehten sich im Kreis und sangen.
Lastrael hockte hinter einem Busch und starrte gebannt auf die Dryaden. So etwas wundervolles hatte sie noch nie gesehen, nicht einmal bei den bei den Nymphen Kalimdors.
Auf einmal waren die Lauten- und Flötenklänge verstummt. Lastrael schüttelte benommen ihren Kopf und schaute wieder zu der Lichtung. Die Frostnymphen waren verschwunden; es waren nur noch ein paar Hufabdrücke zu erkennen, die von der Lichtung wegführten.
Steif erhob sich die Druidin wieder. Sie wusste nicht, wie lange sie die Dryaden beobachtet hatte, doch mittlerweile war sie durchgefroren. Schließlich verwandelte sie sich in einen Geparden und lief wieder in Richtung Fort Wildervar, blieb jedoch noch einmal stehen und blickte sich um.
Hatte sie das eben wirklich gesehen?

Als Ferrunun an seinem wie immer gut wärmendem Feuer sitzt -nein diesmal nicht in der Gildenhalle am Kamin - sondern indden tristen Einöden Desolaces in sternenklarer Nacht - sieht er Bilder in seinem Kopf. Wunderbare Melodien erklingen zu einem zauberhaften Reigen. Er weiß, dass er dies nicht seblst sieht. Ein Jäger oder ein Druide muss dies wohl wahrhaftig erleben. Den zarten Abglanz in den Gedanken des Jägers erklärt er sich nur durch die Verbindung im Geiste des Cenarius, der allen dieser Wege inne wohnt.

Wer nur aus dem Rat mag das erleben? fragt sich Ferrunin, denn nur in der Gemeinschaft des Rates kennt er Elfen gut genug um einen solchen Eindruck miterleben zu können.

Vielleicht hören wir mehr von diesen zauberhaften Wesen bei einem der nächsten Ratstreffen?! - auch Ferrunin hat diese stille und doch erfüllte Sehnsucht gepackt.